Seit die Lütten den Kindergarten besuchen, hat sich unser Tageslauf um eine weitere Hauptmahlzeit erweitert – das Knuspern. Wie der Name schon sagt, geht es hierbei um Trockenfutter. Es wird vornehmlich zur Teezeit gereicht. Um den durch die ganzen Minibrezeln, Kabbertiere, Maiswaffeln, Dinkelcracker und Salzstangen steigenden Müllberg in den Griff zu bekommen, backen wir die Leckerlies inzwischen selbst.
Dinkelseele
Nein, ich bin überzeugt, dass Pflanzen keine Seele haben. Hier geht es um ein Gebäck aus Oberschwaben. Tatsächlich habe ich das knusprig-saftige Baguette bestreut mit Kümmel und grobem Salz erst im Allgäu kennengelernt. Und ich muss sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick.
Kernige Dinkeldrillinge
Den Dinkelbroten und -brötchen konventioneller Bäckereien konnte ich lange nicht viel abgewinnen. Bis ich auf das Rezept meines absoluten Lieblingsbäckers gestoßen bin. Die schweren, saftigen Brötchen mit ihrem nussigen Aroma sind seitdem immer wieder gern gesehener Stargast zum Frühstück.
Kein Dresdner Christstollen
Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Ich bevorzuge den goldenen Mittelweg: Lange gereifte und saftige Christstollen können eine echte Offenbarung sein, aber bitte ohne Marzipan. Andere verbacken die Zuckermandelmasse gleich als knüppeldicken Kern, die Nächsten mögen kein Orangeat oder Rosinen. Wenn ihr die vorliegende Anleitung jedoch nur als Grundrezept versteht, wird der Stollen auf jeden Fall perfekt.
Ostbrötchen
Echte Ossis bekommen heute noch feuchte Augen, wenn sie von DDR-Brötchen schwärmen. Der saftige Weizenmehlteig mit feiner Krume wurde von mir als Kind mit Vorliebe über ein Loch in der Kruste aus der Schrippe gepopelt. Dank moderner Backtriebmittel sind Brötchen heutiger Zeit dagegen weitgehend hohl.